In Nacht und Nebelaktionen verändern sie durch bunte Strickstücke Gegenstände im öffentlichen Raum. Sie bringen gestrickte Accessoires an oder stricken sogar ganze Bäume oder Schilder ein. Diese Kunst nennt sich “Guerilla Knitting” (zu deutsch = “Guerilla Stricken”) oder “Yarnbombing”. Die Künstler selbst bezeichnen es als “weiches Graffiti”. Da es die Städte nicht verschmutzt oder beschädigt, sondern nur verschönert.
Ursprünglich begann der Trend im Jahre 2005 in Texas, USA mit ein paar eingestrickten Türklinken. Mittlerweile ist das “Guerilla Knitting” auch nach Deutschland übergeschwappt. Die Gruppen sind in Städten wie Düsseldorf, Duisburg, Remscheid, München, Ulm und Essen aktiv.
Alle Guerilla Stricker möchten mit Ihren Aktionen die Mitmenschen erreichen. Viele besticken Ihre Werke mit aussagekräftigen Wörtern, Sätzen oder Zeichen. Die Düsseldorfer z. B. starteten einen Protest gegen Atomkraft. Die Gruppe brachte an den Masten des Uhrenparks gestrickte gelb-schwarze Warnzeichen für Radioaktivität an.
Die Werke der Remscheider “B-Arbeiten” gehen um die ganze Welt. Inzwischen wurden über 120 ihrer Werke an Gegenständen in 47 Ländern angebracht. Immer wenn Freunde ins Ausland reisen, nehmen sie die Strickstücke mit.
Der Katernberger Strickguerilla Gruppe kann auch bei Facebook beigetreten werden. Dort findet man auch weitere Infos über Aktionen mit vielen Fotos.
Sogar vor Fahrzeugen macht das “Guerilla Knitting” keinen halt.
Als ich davon zum ersten mal in der Zeitung las, war ich sofort begeistert. Ich habe mir auch das Buch dazu gekauft: „Strickgrafitti“. machen würde ich es trotzdem nicht, weil es möglich ist, dass die Stadt bzw. das Ordnungsamt die Kunstwerke zerstört und man mit einer Anzeige rechnen müsste, anstatt Geld für Wolle und Arbeit, bzw. die Freude, die man den Menschen bringt. Leider ist ja diese Kunst, die öffentlich ohne vorherige Genehmigung angebracht wird, noch als Verunreinigung verrufen. Hier ist ein Umdenken nötig. Im Gegensatz zu besprühten Ruinenwänden, Fabrikmauern oder Brückenpfeilern, ist das Gestrickte der Zerstörung durch Wind, Regen und Sonne ausgesetzt (falls es dran bleiben dürfte). Also müsste na es wirklich „Guirilla“ Mäßig durchführen. Anbringen, Fotogrografieren und wieder abnehmen. Welchen Nutzen hat das für die Künstler persönlich?
Einen Nutzen schon, sie lassen alte Handarbeitstradition wieder aufleben. Dabei ist die Industrie schuld, die fertig hergestellte Kleidung billiger verkauft, als es beim Selbst gestrickten möglich ist. Also stricke ich für meine Eigenbedarf und Dekoartikel für die Wohnung, z.B. stelle ich für den Winter Strickschneemänner aus leeren „Granini“ Flaschen her. Jetzt im Sommer bekommen diese einen Strickmantel, der wie ein Stachelkaktus aussieht. Da habe ich wieder mal eine prima Geschenkidee, denn mit Topflappen sind die Haushalte meiner Kinder über versorgt. Wichtig ist, immer etwas zum Stricken oder Häkeln in der Hand zu haben. Noch wichtiger ist es trotz High tec Klamotten das alte Handwerk an Kinder und Enkelkinder weiter zu geben.
schon im Fernsehen gesehen einfach hammerhaft, super cool
WOW! Der Bus ist ja der Wahnsinn!!! Habe gerade entdeckt, dass es hierzu noch mehr Gruppen auf Facebook gibt: http://www.facebook.com/pages/Guerilla-knitting/103750286327886
Ich habe meinem „toten“ Quittenbaum ein Kleid verpaßt… zwar nicht unbedingt bestrickt (nur einen kleinen Teil), aber mit bunten Bändern und gehähelten Bastschnüren… bringt gleich gute Laune mit sich.
Hätte gern ein Foto beigefügt, aber kann es leider nicht anhängen
LG Elisabeth
@ Elisabeth: Den würde ich aber gerne sehen! Wenn du möchtest, kannst du das Bild an webmaster@buttinette.de schicken. Dann stellen wir das Bild in den Blog.
Ich finde Strick-Graffiti ja sooooo coooooollll !!!!!
Wenn man das im normalen Alltag sieht ,zaubert es ein lächeln im Gesicht !!!
DANKE all den fleißigen Menschen ,die damit, die Welt ein Stück BUNTER machen!!!!!!!
LG Andrea
Yarnbombing wird auch in Dänemark (wo ich wohne) gemacht. Besønders im Ort Silkeborg, aber auch auf der Insel Fur. Ich finde es sehr toll, dass sich jemand die Arbeit macht. LG aus Dänemark!
Hallo,
es sieht ja nicht schlecht aus. Aber wenn ich denke, wie viel Gutes mit der Wolle machen könnte, tut mir das weh. Und wenn ich dann höre und lese, dass die Wolle gespendet wird, ärgert mich das.–
Ich stricke seit 2009 Mützen für die Vesperkirche in Stuttgart und auch der Tafelladen bekam Mützen geschenkt. – Die Wolle dafür bezahle ich aus meiner eigenen Tasche, obwohl ich nur eine Witwe bin.- Ich schrieb im letzten Jahr viele Wollfirmen an, bekam aber nur Absagen, bis auf eine Firma, die mir ein Wollpaket schenkte.
Ich denke, dass Sie mich verstehen, wenn ich so denke. LG aus BW
Ich möchte unsere Bäume etwas bunter machen – aber wie fange ich denn eigentlich damit an??? Und…. was ist besser: Behäkeln oder Bestricken – aber wahrscheinlich „Geschmacksache“! Gibt es irgendwelche Anleitungen – wie ich damit starten könnte??
Liebe Andrea,
leider gibt es keine Anleitung, da jedes zu verschönernde Teil andere Maße/Formen hat. Ob stricken oder Häkeln ist egal, das was man lieber macht.
Normalerweise nimmt man Wollreste oder günstige Wolle zur Hand, misst das ungefähre Maß des zu bestrickenden Gegenstandes (Baumumfang) aus und strickt/häkelt bunte Rechtecke, die dann am Gegenstand zusammengenäht werden.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Verschönern!
Dein buttinette Team
Habe verschiedene Streifen gestrickt und gehäkelt alles bunt durcheinander aus Wollreste . Breite uns schmale Streifen. Durchmesser des Baumstammes sind 1,50 m. Meine Frage:“ kann ich diese Streifen nacheinander um den Baum wickeln und anschließend zusammenstecken. Oder gibt es eine andere Möglichkeit da es sehr aufwendig ist ?
Hallo Gaby, Du kannst die Streifen nur teilweise zu größeren Stücken zusammennähen und die letzten Nähte kann man nur direkt am Baum schließen. LG von buttinette