Bevor es um die Probleme geht, noch kurz ein Satz zu den Vorteilen von Wachstuch & Co: Sie müssen nach dem Zuschneiden nicht versäubert werden, da nichts ausfransen kann – und Flecken können problemlos abgewischt werden.
Wir geben Tipps zu den häufigsten Problemen beim Nähen mit Wachstuch, Kunstleder & Co.
Die Nähmaschine näht auf der Stelle
Aufgrund der beschichteten Oberfläche des Wachstuchs bleibt der Nähfuß haften; der Stoff wird nicht richtig transportiert. Das Ergebnis sind unschöne, ungleichmäßige Nähte.
Einstiche mit der Stecknadel hinterlassen dauerhaft Löcher
Befestigt das Schnittmuster statt mit Stecknadeln mit Tesafilm oder Masking Tape auf der rechten Seite des Wachstuchs. Zum Zuschneiden könnt Ihr einen Rollschneider verwenden (aber Schneidematte unterlegen nicht vergessen!).
Beim Aufeinanderlegen von Stofflagen statt Stecknadeln Quiltclips verwenden.
Für das Nähen solltet Ihr lieber etwas mehr Zeit einplanen. Näht vorsichtig und langsam, denn wenn eine Naht wieder aufgetrennt werden muss, werden die Löcher für immer sichtbar sein.
Falten und Knicke
Wachstuch & Co. solltet Ihr idealerweise gerollt aufbewahren, damit sich keine Falten bilden. Falls Euer Stoff bereits verknittert ist, könnt Ihr das Material ganz vorsichtig von links bügeln – unbedingt mit einem feuchten Tuch zwischen Wachstuch und Bügeleisen. Achtet darauf, dass geringe Hitze eingestellt ist. Auf keinen Fall darf die Beschichtung mit dem Bügeleisen in Kontakt kommen. Alternativ könnt Ihr es auch mit einem Fön versuchen.
Wendeöffnungen macht bitte lieber etwas größer als sonst – bei einer zu kleinen Wendeöffnung können Knitter entstehen, die sich nicht mehr entfernen lassen.
Außerdem solltet Ihr beachten:
Stichlänge
Verwendet unbedingt eine größere Stichlänge (3 – 4 mm), damit Ihr den Stoff nicht perforiert. Er kann sonst entlang der Naht leicht brechen.
Nadeln
Wenn Ihr mehrere Lagen Stoff aufeinandernäht, verwendet Ihr am besten eine Jeansnadel, ansonsten reicht eine Universal 80er. Bei Lederimitat empfehlen wir Euch eine Ledernadel. Mit ihrer speziellen Schneidspitze tut sie sich besonders leicht, das Material zu durchdringen.
Nähgarn
Bei einer Tischdecke oder anderen Projekten, wo es nicht so sehr auf Strapazierfähigkeit ankommt, reicht normales Polyester-Nähgarn. Wenn Ihr aber z. B. aus Wachstuch eine Tasche nähen wollt, die viel aushalten soll (z. B. schwere Bücher oder Einkäufe), solltet Ihr Jeans-Nähgarn oder Mettler Extra-Stark verwenden.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Wenn Ihr noch wenig Näherfahrung habt, versucht es statt mit festem Wachstuch erst einmal mit laminierter (also beschichteter) Baumwolle. Sie bietet die gleichen Vorteile wie Wachstuch (franst nicht aus, ist wasserabweisend), ist aber wesentlich dünner und geschmeidiger und daher auch einfacher zu vernähen.
Hast Du Lust bekommen, demnächst einmal das Nähen mit Wachstuch zu probieren? In Kürze gibt es hier auf unserem Blog eine Anleitung für eine Ordnerhülle aus Wachstuch – damit wird jeder langweilige Ordner zum Unikat.




Kerstin
Liebe Barbara,
hast du es schon mit einer frischen Ledernähnadel oder Microtexnadel versucht? Wenn das Problem dann immer noch besteht, setze die Nadel etwa 2 mm weniger tief, sodass es die Nadel nicht abschlägt.
Liebe Grüße
Dein buttinette-Team
lali
Vielen Dank hat mir sehr geholfen. Ich konnte vorher nicht so gut nähen.
Jetzt kann ich schon etwas besser nähen.